Zum Saisonauftakt der Schach-Oberliga Ost in der Staffel A reisten die Spieler der ersten Mannschaft des Naumburger SV 1951 zur Reserve von Nickelhütte Aue. Eine schwere Aufgabe für den Wiederaufsteiger, denn die Erzgebirger waren an fast allen Brettern wertzahlstärker besetzt.

 

Es entwickelten sich in der Folge bei ausgezeichneten Bedingungen - im großen Saal spielte gleichzeitig auch die erste Auer Mannschaft ihre Zweitligabegegnungen - dennoch interessante Kämpfe, bei denen auch die Domstädter ihre Chancen hatten.

Zunächst erreichte Andreas Fritsch nach solidem Spiel und optisch sogar vorübergehend besserer Position in einer ausgeglichenen Stellung Remis.

Leider mussten die drei Youngster des NSV, Samuel Gering, Julius Heinrich und Florian Wendling, die Spielstärke ihrer Gegner anerkennen, wurden im Mittelspiel  schrittweise überspielt und streckten nach einigem Widerstand die Waffen. So schien beim Stand von 0,5:3,5 bereits die Vorentscheidung gefallen.

Für Hoffnung auf Naumburger Seite sorgte dann jedoch Roland Rümmler, der sich routiniert verteidigte und trotz Minusqualität mit Geschick und bekannter Gelassenheit ein Unentschieden erkämpfte.

Als Jens Härtig in einem Zeitnotgefecht nach einem Fehler des Gegners dann den plötzlich auf dem Silbertablett servierten Gewinnzug verpasste und sich nach dreimaliger Stellungswiederholung ins Remis fügte, waren die Auer bereits uneinholbar mit 4,5: 1,5 in Front gezogen.  

Nach langem Kampf mit zwischenzeitlich sehr gewinnträchtigen Aussichten endete auch die am Spitzenbrett laufende Partie mit Sebastian Schmitt-Schäffer schlussendlich remis, weil der Naumburger in knapper Zeit den Gewinnweg nicht sah. Er hatte vorher seinen tschechischen Gegenüber nach allen Regeln der Kunst mit 1.f4 überspielt.

Zum Abschluss, nach gut fünf Stunden und 77 Zügen, musste schließlich Jens-Frieder Mükke die sich zuvor bereits abzeichnende  Niederlage hinnehmen, nachdem er zuvor in aussichtsreicher Position nicht den richtigen Plan gefunden hatte, einen Bauern einstellte und dann nicht rechtzeitig in den Remismodus umschaltete.

Einige Naumburger hatten zudem Probleme mit dem neuen Bedenkzeitmodus, der besonders in den ersten 40 Zügen noch mehr Disziplin in der Zeiteinteilung verlangt.

So endete der Oberligasaisonauftakt für die Naumburger gegen starke Auer letztlich mit einer deutlichen 2:6-Niederlage. Der Verlauf der Partien lässt dennoch hoffen, dass in den folgenden Runden gegen abstiegsbedrohte Teams genügend Punkte für den Klassenerhalt gesammelt werden.