Im Hafen "auf Grund gelaufen"
Geschrieben von googlebugzur finalen Doppelendrunde der Verbandsliga reiste der Naumburger SV nach Magdeburg. Der Ausrichter USC Magdeburg (besonderer Dank an Schachfreund Thomas Bundrock für die reibungslose Organisation) sorgte abermals für sehr gute Spielbedingungen in der Uni-Mensa. Obwohl es nur noch um eine bessere Platzierung ging, wollten die Domstädter am Samstag gegen SV Roter Turm Halle und am Sonntag gegen den Aufsteiger Reideburger SV ihre letzte Erfolgsserie fortsetzen. Doch das Wochenende sollte ein Spiegelbild der "Auf-und-Ab-Saison" für den NSV werden!
Gegen den Roten Turm konnte man nach einer Stunde Stellungen sehen, bei denen die Naumburger noch total zufrieden sein konnten. Das junge Hallenser Team trat aber voll motiviert an und wollte ihre letztjährige Niederlage wiedergutmachen! 3 Stunden vergingen, als sich Mannschaftsleiter Matthias Will in einer spannenden Partie einem an diesem Tag stärkeren Gegner geschlagen geben mußte. Wenig später folgte ein Remis bei Andreas Fritsch, der die sichere Position seines Gegenübers nicht erschüttern konnte. Ersatzmann Jens Schmeisser hatte eine Super-Tag erwischt und konnte mit seinem ersten Saisonsieg nach 3,5 Stunden zum 1,5:1,5 ausgleichen! Aber die Hallenser schlugen prompt zurück. Volkmar Huth hatte in einer guten Partie den Bauern h5 "verschmäht", um seinen Springer siegbringend zu aktivieren, aber dabei den durchschlagenden Gegenangriff mit Turm e8 übersehen! Als wenig später auch noch Ralf Hillmann in aktiver Stellung "fehlgriff" und Samuel Gering am Spitzbrett nicht über ein Remis hinauskam, stand es schon 2:4. Und die beiden letzten Domstädter mußten sich jeweils in schlechteren Turmendspielen verteidigen. Sowohl Jens Härtig nach 4 Stunden als auch Peter Freitag nach 5 Stunden konnten die Niederlagen diesmal nicht verhindern. So erleidet der Naumburger SV mit 2:6 einen regelrechten "Schiffbruch" gegen ein geschlossen starkes Team von Roter Turm Halle!
Nach geselligem Abend bei böhmischer Küche wollten die Naumburger am nächsten Tag gegen den Reideburger SV "Wiedergutmachung" betreiben! Jens Härtig ließ es etwas ruhiger angehen und steuerte nach 30 Minuten ein Schwarz-Remis bei. Aber dann legten die Domstädter mit drei schnellen und schnörkellosen Weiß-Siegen von Matthias Will (1 Stunde), Peter Freitag und Volkmar Huth (1,5 Stunden) zum 3,5:0,5 vor! Aber was nun folgte, spiegelte die "Auf-und-Ab-Saison" des NSV und kann ohne Zweifel als "kompletter Motorschaden" bezeichnet werden! Andreas Fritsch stand permanent unter Druck und sein Verlust nach 2,5 Stunden war noch folgerichtig. Ralf Hillmann stand lange ausgeglichen, doch unterschätze er die Wirkung des Läufers auf c4 und positionierte seinen Läufer dagegen zu passiv auf d6. Diese Konstellation erlaubte in der Folge eine kleine Kombination, die nach 3,5 Stunden zum Partieverlust führte. Doch nun kam es ganz dick! Samuel Gering hatte gegen den DWZ-stärksten Reideburger, Benedikt Weber, eine taktisch glänzende Partie gespielt und den gegnerischen König mit seinem Springer auf d3 praktisch in der Brettmitte "festgenagelt". Beide Spieler waren mit ihrem 30 Sekunden-Bonus in Zeitnot und die siegbringende Kombination bzw. ein gewonnenes Endspiel für Samuel Gering lagen "in der Luft". Leider drückte der NSV-Akteur nun die Schachuhr buchstäblich eine Sekunde zu spät und er verlor erstmalig durch Zeitüberschreitung - schade! Jens Schmeisser hatte seinerseits lange sehr aktiv gestanden, aber büßte in der Zwischenzeit einen ganzen Turm ein. Er kämpfte sich noch bis ins Leichtfiguren-Endspiel, um mit Minusfigur kleine Remis-Chancen zu haben, aber auch er mußte nun nach knapp 4 Stunden die Hand zur Niederlage reichen. Am Ende steht damit eine äußerst unglückliche 3,5:4,5-Niederlage gegen den Reideburger SV im Protokoll!
Der Naumburger SV beendet eine abermals personell nicht einfache Saison im Mittelfeld der Liga. Praktisch das gesamte Team blieb diesmal mit 50% der möglichen Punkte unter der eigenen DWZ-Erwartung und ohne die zuverlässigen Ersatzspieler wäre die Mannschaft sicher mehr als dreimal nicht vollzählig angetreten. Das werden die Mannen um Kapitän Matthias Will besser machen müssen, um für die nächste Saison "den Kahn wieder flottzumachen"!
Brettergebnisse Samstag:
1.Brett: Samuel Gering (DWZ 2035) - Matti Adelmeyer (2078) Remis
2.Brett: Volkmar Huth (2109) - Oleh Ovchynnikov (1808) 0:1
3.Brett: Andreas Fritsch (1945) - Lars Jungklaus (1878) Remis
4.Brett: Peter Freitag (1929) - Yuri Golitsyn (1924) 0:1
5.Brett: Jens Härtig (2010) - Markus Binnewies (1772) 0:1
6.Brett: Matthias Will (1919) - Lenhard Zaprasis (1809) 0:1
7.Brett: Ralf Hillmann (1791) - Ferdinand Lindner (1717) 0:1
8.Brett: Jens Schmeisser (1560) - Julian Swoboda (1614) 1:0
Brettergebnisse Sonntag:
1.Brett: Samuel Gering (DWZ 2035) - Benedikt Weber (2096) 0:1
2.Brett: Volkmar Huth (2109) - Justin Schlosser (1850) 1:0
3.Brett: Andreas Fritsch (1945) - Arne Christian Seidel (1881) 0:1
4.Brett: Peter Freitag (1929) - Christian Bösken (1828) 1:0
5.Brett: Jens Härtig (2010) - Uwe Hentschel (1834) Remis
6.Brett: Matthias Will (1919) - Rene Kern (1797) 1:0
7.Brett: Ralf Hillmann (1791) - Rainer Sprengel (1804) 0:1
8.Brett: Jens Schmeisser (1560) - Uwe Ritter (1804) 0:1